Samstag, 15. März 2014

Retro Classics 2014: Dieser Ovali rostet – und kostet!


OK, so einen Ovali gibt's schon lange nicht mehr geschenkt. Und ich verstehe sogar, dass Händler auch mal ein ambitioniertes Preisschild schreiben, wenn sie einen verkaufen möchten – nicht zu vergessen, dass es auf Veranstaltungen wie der Retro Classics so etwas wie "Messepreise" gibt.

Aber 8.500 Euronen für eine Rostblase wie diese – also: das fünffache des Classic Data-Wertes im Zustand 5 – ist das noch marktgerecht oder schon irre? Ehrlich gesagt, so direkt mag ich das gar nicht beurteilen.



Man lese aufmerksam: Der Motor fehlt, Schweißarbeiten sind auch in sichtbaren Bereichen (Seitenteil!) nötig. Und der Innenraum...naja, ist original und einigermaßen manierlich erhalten (siehe unten). Will sagen: Schlecht ist dieser Käfer nicht – aber teuer, angesichts der Tatsache, dass eine Vollrestaurierung unter Wahrung der Optik noch einige große Scheine verschlingen wird.

Auf der Haben-Seite steht dann am Ende ein Auto, das durch Zustand und originale Substanz für Aufsehen sorgt. Ein klassischer Hingucker eben. In der VW-Szene wird Vergleichbares allerdings schon seit Jahren gefahren: als "Ratte", und dann meist mit ein paar Zusatz-PS.

Flugrost ist Flugrost. Patina ist mehr als das. Und dieser Käfer in erster Linie ein Restaurierungsobjekt mit guter Substanz.

Vielleicht könnte man stärker zwischen einem rohen, unbehandelten (Scheunen-)Fundzustand ("Survivor") und einem patinierten Zustand unterscheiden, der ja erst nach erfolgter Konservierung seine volle Wertigkeit hat. Andernfalls kann es passieren, dass "Patina" und "Schrott" nur ein paar Krümel auseinander liegen – auch preislich...


Noch ein paar Gedanken zum Preisgefüge in Stuttgart findet ihr übrigens HIER!